Heute erfährst du, wie du die richtige Zeiteinheit auswählst
Hallo, liebe Händlerinnen und Händler!
Willkommen zurück! Nach einer wohlverdienten Pause setzen wir unsere Challenge heute am fünften Tag fort.
Im Laufe meines kostenlosen Kurses hast du bereits erste Einblicke in das Thema der Zeiteinheiten im Trading erhalten. Die Bedeutung dieses Aspekts ist jedoch so grundlegend, dass ich mich entschieden habe, den heutigen Beitrag darauf zu konzentrieren.
Jene, die mit meinem Handelsansatz vertraut sind, kennen bereits meine Einschätzung zu den Zeiteinheiten im Trading. Auf den ersten Blick mag man den Eindruck gewinnen, als würden die verschiedenen Zeiteinheiten an den Märkten eine Vielfalt von Optionen bieten. Doch stellt sich die Frage: Ist es tatsächlich sinnvoll, mit mehreren Zeiteinheiten gleichzeitig zu arbeiten?
Diese Frage ist nicht nur von theoretischer Natur, sondern berührt die Praxis entscheidend. Die Wahl der Zeiteinheit hat direkten Einfluss auf dein Trading und letztendlich auf deine Erfolgschancen am Markt.
Heute möchte ich tiefer in dieses Thema einsteigen, damit du weißt, wie du durch eine bewusste Auswahl einer Zeiteinheit deine Trading-Ergebnisse optimieren kannst.
Zeiteinheiten lediglich eine Illusion?
Ich würde behaupten, die Wahl der Zeiteinheit ist nach der Wahl einer Strategie, eines der kontroversesten Themen überhaupt im Trading. Letztlich hängt das damit zusammen, dass die Zeiteinheit oftmals als ein „make or break“-Faktor angesehen wird.
Viele Trader, insbesondere jene, die nach der Markttechnik traden, vertreten die Ansicht, dass ich mein Trading an einem übergeordneten Trend ausrichten muss. Nach meinem Dafürhalten ist diese Einordnung problematisch oder zumindest schwierig.
Die zentrale Frage, die sich stellt, ist: Welche Zeiteinheit entspricht dem übergeordneten Trend, wenn ich beispielsweise im 1h Chart trade, sollte ich mich an 4h, 6h oder gar am Tageschart orientieren?
Wie du siehst, ist es schwierig, diesen Ansatz praktikabel umzusetzen.
Der Handel an der Börse spielt sich im Orderbuch ab, wo lediglich Preis und Volumen zu finden sind. Diese Informationen werden unabhängig von Zeiteinheiten erfasst, was zu der Erkenntnis führt, dass Zeiteinheiten in Wahrheit nur eine Illusion sind, geschaffen, um den Handel für uns visuell greifbarer zu machen.
Sie dienen nicht dem Markt, sondern sind ein Werkzeug für uns Trader, um den Markt und seine Bewegungen besser visualisieren und interpretieren zu können.
In Wirklichkeit dienen Zeiteinheiten vor allem einem Zweck: der Umsetzung deines Regelwerks und der Identifizierung deiner Handelssignale. Sie sind ein Rahmen, der es dir ermöglicht, Muster und Trends zu erkennen, die ohne diese visuelle Hilfe verborgen bleiben würden.
Die Herausforderung liegt darin, die richtige Balance zu finden und die Zeiteinheit so zu wählen, dass sie deine Tradingstrategie optimal unterstützt, ohne dich unnötig einzuschränken oder in die Irre zu führen. Es geht nicht darum, einer starren Regel zu folgen, sondern darum, ein tiefes Verständnis dafür zu entwickeln, wie verschiedene Zeiteinheiten dein Trading beeinflussen können und wie du sie zu deinem Vorteil nutzen kannst.
Multi-Timeframe-Analyse vs. Regelwerk
Wenn Zeiteinheiten nur eine Illusion sind, ist eine Multi-Timeframe-Analyse dann sinnvoll? Aus meiner Sicht nicht.
Innerhalb jeder Zeiteinheit agieren Händler mit unterschiedlichen Strategien, Zielen, geführt von einer jeweils eigenen Logik. Dabei ergibt sich eine interessante Dynamik. Obwohl eine größere Zeiteinheit von den Entwicklungen in kürzeren Zeiteinheiten beeinflusst wird, existiert diese Abhängigkeit in der Praxis lediglich in eine Richtung.
Händler, die ihre Strategien auf Minutencharts aufbauen, orientieren sich selten an den Bewegungen, die im Stundenchart ersichtlich sind.
Eine Multi-Timeframe-Analyse konfrontiert uns mit einem wesentlichen Dilemma: Sie steht oft im direkten Widerspruch zu dem sorgfältig ausgearbeiteten Regelwerk, das unsere Entscheidungen leitet. Wenn beispielsweise der Tageschart keinen validen Trend aufweist und somit unser Regelwerk nicht erfüllt ist, erscheint es nicht logisch, nach Einstiegspunkten in kleineren Zeiteinheiten zu suchen.
Ein solches Vorgehen würde letztendlich dazu führen, dass wir die Parameter unserer Strategie modifizieren. Das ist eine der Todsünden im Trading, die du tunlichst vermeiden solltest.
In der Konsequenz bedeutet dies, dass die Flexibilität, zwischen verschiedenen Zeiteinheiten zu wechseln, in der Praxis oft zu einer Verwässerung unserer ursprünglichen Tradingstrategie führt. Das Bestreben, unsere Handelsregeln an divergente Marktbedingungen anzupassen, birgt die Gefahr, die Strenge und Disziplin, die für langfristigen Erfolg erforderlich sind, zu untergraben.
Es ist daher von größter Bedeutung, unser Regelwerk minutiös einzuhalten und der Verlockung zu widerstehen, unsere Strategie ständig an die flüchtigen Muster verschiedener Zeiteinheiten anzupassen.
Alle Märkte unterliegen dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit
Alle Märkte sind dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit unterworfen, ein Umstand, der die Grundlage jedes Handelssystems bildet. Dieses fundamentale Prinzip bietet einen starken Anreiz, sich beim Trading auf eine einzige Zeiteinheit zu konzentrieren. Der Grund hierfür ist überzeugend und direkt mit der Performance deiner Strategie verbunden.
Jede Handelsstrategie, ungeachtet ihres Ansatzes, besitzt eine bestimmte Gewinnwahrscheinlichkeit. Um die Konsistenz dieser Performance zu gewährleisten, ist es entscheidend, jedes Signal zu handeln, sobald dein Regelwerk erfüllt ist.
Solltest du davon abweichen, verfälschst du den Wert deiner Gewinnwahrscheinlichkeit, was letztendlich zu einer erheblichen Verringerung deiner Erfolgschancen führen kann.
An diesem Punkt wird auch die Bedeutung des Stop Loss erneut klar, denn er dient dem Schutz deiner Tradingidee. Wenn du den Stop Loss in Verlustrichtung versetzt und dich somit nicht mehr an dein Regelwerk hältst, verringert sich deine Gewinnwahrscheinlichkeit. Es unterstreicht deshalb die Wichtigkeit, konsequent an deinem Regelwerk festzuhalten und jede Möglichkeit zu nutzen, die sich dir bietet.
Sehen wir uns ein Beispiel an:
Angenommen du hast 20 klare Signale, bei denen dein Regelwerk vollständig erfüllt ist und somit traden musst.
Bei einer angenommenen Gewinnwahrscheinlichkeit deiner Strategie von 70 % entspricht das 14 gewonnen Trades und 6 Verlust-Trades, die du erwarten könntest.
Doch was passiert, wenn du mangels Zeit nur 10 dieser Signale handeln kannst? Es besteht die reale Gefahr, dass du genau jene 6 Verlust-Trades erwischst, was deine Gewinnwahrscheinlichkeit drastisch auf 40 % reduzieren würde. Das macht nach Adam Riese fast eine Verringerung von 50 % aus.
Dieses Beispiel illustriert eindrucksvoll, dass die Wahl der Zeiteinheit beim Trading zwar wichtig ist, aber nicht die oberste Priorität haben sollte.
Viel wichtiger ist es nämlich, keine Gelegenheit auszulassen und jedes Signal, bei dem dein Regelwerk erfüllt ist, zu traden. Die Zeiteinheit, in der du tradest, kannst und solltest du basierend auf deinen persönlichen Präferenzen und deinem Trading-Stil wählen.
Doch unabhängig von dieser Wahl, das entscheidende Kriterium für langfristigen Erfolg im Trading ist die konsequente Anwendung deines Regelwerks und das Nutzen jedes sich bietenden Signals.
So wählst du die richtige Zeiteinheit aus
Grundsätzlich gibt es für die Trendfolge keine feste Zeiteinheit. In der Praxis hängt die optimale Zeiteinheit stark von den individuellen Präferenzen, Zielen und der verfügbaren Zeit eines Traders ab. Viele Trendfolge-Trader, insbesondere innerhalb unserer Community, bevorzugen langfristige Zeiteinheiten wie 1 Stunde (1h), 4 Stunden (4h) oder 1 Tag (1D).
Langfristige Zeiteinheiten eignen sich hervorragend für Trader, die aufgrund beruflicher Verpflichtungen oder aus anderen Gründen nur begrenzt Zeit haben, den Chart zu verfolgen. Der Handel in diesen Zeiträumen erfordert nicht die kontinuierliche Marktbeobachtung, die im Intradayhandel notwendig wäre.
Dies führt zu einem geringeren Stresslevel, da man nicht gezwungen ist, jede Marktbewegung im Auge zu behalten. Allerdings resultiert aus der längeren Haltedauer der Trades auch eine geringere Frequenz an Handelssignalen.
Für diejenigen, die sich eine höhere Handelsaktivität wünschen und bereit sind, den damit verbundenen höheren Zeitaufwand zu investieren, kann die Trendfolge auch im Minutenchart sehr erfolgreich sein. Der Intradayhandel, also das Öffnen und Schließen von Positionen innerhalb eines Handelstages, bietet deutlich mehr Handelsmöglichkeiten und kann bei richtiger Anwendung äußerst profitabel sein.
Erfolgreiches Trading im Intraday-Handel
Erfolgreiches Trading muss nicht auf langfristige Zeiträume beschränkt sein – gerade im Intraday-Handel eröffnen sich dynamische Chancen. Seit Kurzem biete ich die spannende Möglichkeit an, dreimal wöchentlich live mit mir im Intraday-Bereich zu traden. Diese Sessions sind nicht nur eine Plattform für den direkten Handel, sondern auch ein Raum für den Austausch innerhalb unserer lebhaften DowHow Community.
Mitglieder der Community, die daran teilnehmen, teilen ihre Erfahrungen hier, wodurch ein gemeinschaftliches Lernumfeld entsteht. Die Ergebnisse sprechen für sich: Innerhalb einer Woche konnte ich einen beeindruckenden Gewinn von 262 Punkten verzeichnen.
Falls du den Wunsch hast, Teil dieser dynamischen Trading-Gruppe zu werden und live am Intraday-Handel teilzunehmen, würde ich mich freuen, dich in unserer Community willkommen zu heißen. Für mehr Informationen und wie du dich anschließen kannst, besuche bitte unsere Plattform.
Hier erwarten dich tolle Möglichkeiten. Mehr Informationen findest du hier.
Deine heutige Aufgabe: Wähle die richtige Zeiteinheit für dein Trading
Deine heutige Aufgabe ist es, die für dich optimale Zeiteinheit im Trading zu finden. Dies ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass deine Tradingstrategie nicht nur effektiv, sondern auch nachhaltig ist. Um die bestmögliche Entscheidung zu treffen, solltest du die folgenden Kriterien berücksichtigen:
Langfristiges Trading vs. Daytrading: Zunächst solltest du dich entscheiden, ob du eher am langfristigen Trading interessiert bist oder ob du die Dynamik und die schnellen Entscheidungen des Daytradings bevorzugst. Diese Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf die Auswahl deiner Zeiteinheit.
Zeitinvestment: Wie viel Zeit bist du bereit und in der Lage, täglich in dein Trading zu investieren? Die Antwort auf diese Frage kann dir dabei helfen, zu bestimmen, ob kürzere oder längere Zeiteinheiten für dich geeignet sind.
Stressfaktor: Empfindest du Daytrading als zu stressig, oder liegt dir das schnelle Tempo? Wenn du ein ruhigeres Trading bevorzugst, könnte eine Ausrichtung auf Zeiteinheiten wie 1 Stunde oder höher besser zu dir passen.
Handel aller Signale: Kannst du in der gewählten Zeiteinheit alle Signale, die dein Regelwerk bietet, handeln? Wenn die Antwort nein ist, solltest du eine größere Zeiteinheit in Betracht ziehen.
Aufgabe:
- Erstelle eine Liste deiner Präferenzen und Anforderungen basierend auf den oben genannten Kriterien.
- Vergleiche diese mit den verschiedenen Zeiteinheiten und bewerte, welche am besten zu deinen Zielen und deinem Lebensstil passt.
- Entscheide dich für eine Zeiteinheit und begründe deine Wahl.
Viel Spaß mit der heutigen Hausaufgabe. Wir sehen uns morgen für den sechsten Tag unserer Challenge.
Bis morgen
Markus
2 Antworten
Guten Abend Herr Gabel!!!
Konnte mich erst jetzt etwas intensiver mit der Trader Challenge beschäftigen. Das Thema mit den Zeiteinheiten und mehrerer Trends in einer Zeiteinheit (T2,T1,T0) verwirren mich doch etwas . Ich bin ein Mensch der sich hauptsächlich im Leben an solchen Aussagen orientiert wie Schwarz und Weiß, 0 und 1, An und Aus.
Mit freundlichen Grüßen G.Werner
Guten Abend Herr Werner,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich persönlich habe es auch sehr gerne einfach, weswegen ich auch mit Logik arbeite und nicht mit Wahrnehmung, worauf die klassische Markttechnik beruht (T0, T1, T2). Die Begriffe „Groß, mittel und klein“ sind der individuellen Wahrnehmung geschuldet und daher werde lehrbar noch lernbar. Der logische Trendaufbau hingegen beruht auf Mathematik, denn die Order aus dem Orderbuch geben die Wendepunkte vor.
Darüber spreche ich morgen in meinem kostenfreien Webinar. Vielleicht haben Sie ja Zeit.
LG Markus