7 Trading Challenge #6 – Emotionen im Trading

Emotionale Herausforderungen im Trading

Hallo, liebe Händlerinnen und Händler!

Willkommen zum sechsten Tag unserer Trading Challenge. Hinter jedem Chart, jeder Zahl und jedem Trade steht eine persönliche Geschichte, geprägt von individuellen Träumen, Wünschen und Hoffnungen. Diese Emotionen sind es, die uns antreiben und motivieren und sie sind oft der Hauptgrund dafür, dass wir den Schritt in die Welt des Tradings wagen.

Doch die Reise im Trading kann herausfordernd und voller Unwägbarkeiten sein. Die verlockenden Versprechen von schnellem Reichtum und einfachem Erfolg, die uns so oft begegnen, entsprechen nicht immer der harten Realität. Insbesondere die ersten Rückschläge stellen eine ernsthafte Bewährungsprobe dar, wenn das Verständnis für die Gründe des Misserfolgs fehlt.

In diesen Momenten sehen wir uns mit einem Sturm von Emotionen konfrontiert, der dich in das emotional getriebene Trading bringen kann.

Negative Emotionen wie Frustration, Angst, Gier oder Selbstzweifel können in diesen Momenten dominieren. Sie vernebeln unseren klaren Blick, beeinflussen unsere Entscheidungen und können uns leicht in eine Abwärtsspirale führen. Es ist von entscheidender Bedeutung, diese Emotionen zu erkennen, zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um sie effektiv zu bewältigen.

Trading ist nicht nur eine Frage von Marktanalysen und Strategien, sondern auch des Meisterns unseres eigenen inneren Selbst. Die fünf großen Emotionen – Gier, Angst, Hoffnung, Bedauern und Wut – spielen eine zentrale Rolle in unserem Trading-Alltag.

Die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen, kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.

Quelle: ig.com

Trading beginnt oft mit der Hoffnung auf große Gewinne

Trading beginnt oft mit der Hoffnung auf große Gewinne. Es ist ein flüchtiges, aber brennendes Gefühl, das einen erfüllt, wenn man eine Position  in der Erwartung eröffnet, dass gerade dieser Trade den Weg zum Erfolg pflastern wird.

Jeder Klick, jede Entscheidung, jede Chartanalyse wird vom pulsierenden Rhythmus dieser Hoffnung angetrieben. Doch so sehr uns die Hoffnung auch motiviert und uns durch die härtesten Herausforderungen des Tradings trägt, kann sie zugleich zu einer gefährlichen Falle werden.

Ein übermäßiges Vertrauen in die Hoffnung kann dazu führen, dass wir von dem Pfad rationaler Entscheidungen und sorgfältig ausgearbeiteter Strategien abkommen. Dieses Übermaß an Hoffnung verleitet uns, Warnsignale zu ignorieren und an Trades festzuhalten, die längst verloren sind.

Die Kunst im Trading besteht darin, diese feine Linie zwischen optimistischer Erwartung und unrealistischer Fantasie zu finden. Es geht darum, die Hoffnung als Antrieb zu nutzen, ohne sich von ihr in die Irre führen zu lassen.

Die Herausforderung liegt darin, ein Gleichgewicht zu finden, in dem Hoffnung nicht zu blindem Optimismus wird, sondern als Motivation dient, um diszipliniert unseren Strategien und dem Regelwerk zu folgen. Nur so kann die Hoffnung ihre wahre Stärke entfalten – als Quelle der Motivation zu dienen.

Die Falle der Gier: Wie uns unkontrollierte Emotionen im Trading in Gefahr bringen

Gier, ein tief verwurzeltes menschliches Gefühl, treibt uns an, immer mehr zu wollen, nie zufrieden zu sein mit dem, was wir bereits besitzen. Im Trading offenbart sich diese Emotion in ihrer wohl heimtückischsten Form.

Getrieben von dem Verlangen nach dem nächsten großen Gewinn, verliert ein von Gier beherrschter Trader leicht den Blick für das Wesentliche. Das ständige Streben nach mehr, unabhängig von bereits erzielten Erfolgen, führt nicht selten zu übermäßigen Risiken und unüberlegten Entscheidungen.

In der Welt des Tradings wird Gier oft durch das permanente Überwachen des Marktes und der Jagd nach jeder noch so kleinen Gewinnchance sichtbar. Anstelle den bereits erzielten Gewinn wertzuschätzen und gegebenenfalls Gewinne zu realisieren, neigt der gierige Trader dazu, Positionen zu lange offen zu halten, in der Hoffnung auf noch größere Erträge.

Solch ein Verhalten mündet häufig in verpassten Chancen und unnötigen Verlusten. Das Bewusstsein und die Fähigkeit, die eigene Gier zu erkennen, sind entscheidend für den langfristigen Erfolg im Trading. Es geht nicht darum, Emotionen gänzlich aus dem Handelsprozess zu verbannen, sondern vielmehr darum, sie zu identifizieren, zu steuern und zu verhindern, dass sie unsere Handelsentscheidungen dominieren.

Schatten des Bedauerns: Wie wir mit den ‚Was-wäre-wenn‘-Momenten im Trading umgehen.

Bedauern ist eine jener schwer fassbaren Emotionen, die wie ein dunkler Schatten über unseren Entscheidungen liegen können. Im Trading ist dieses Gefühl omnipräsent. Wer von uns hat nicht schon einmal zurückgeblickt und sich gefragt:

„Was wäre wenn?“

Vielleicht wegen eines verpassten Signals, einer unüberlegten Entscheidung oder eines Moments, in dem wir es versäumt haben, konsequent unserem Regelwerk zu folgen.

Das Bedauern über einen ausgelassenen Trade, der eigentlich im Einklang mit unserem Trading-Plan stand, stellt eine besondere Herausforderung dar. Das Infragestellen unserer Entscheidungen, selbst wenn sie regelkonform waren, kann an unserem Selbstvertrauen rütteln und uns in Selbstzweifel stürzen.

In solchen Momenten ist es von entscheidender Bedeutung, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass Trading ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten ist. Keine Strategie kann stets Gewinne garantieren. Entscheidungen, die wir im Nachhinein bereuen, waren unter Umständen zum Zeitpunkt ihrer Ausführung die bestmöglichen Entscheidungen, basierend auf den damals verfügbaren Informationen.

Es ist natürlich verständlich, dass ein Verlust im Nachhinein oder ein bestimmter Trade als unvermeidlich oder logisch erscheint, da wir nun das Ergebnis und die Marktrichtung kennen. Jedoch darf man sich von dieser rückblickenden Logik nicht irreführen lassen.

Die Kontrolle über unsere Emotionen und die Fähigkeit, Bedauern zu akzeptieren, ohne sich davon leiten zu lassen, sind entscheidend. Es geht darum, aus jedem ‚Was-wäre-wenn‘-Moment zu lernen, ohne dass diese Überlegungen unser zukünftiges Handeln negativ beeinflussen. Nur so können wir über den Schatten des Bedauerns hinwegsehen und als Trader wachsen.

Konfrontation mit Angst: Die Rolle der Unsicherheit im Trading

Die Konfrontation mit Angst und die Rolle der Unsicherheit im Trading sind zentrale Themen, die jeden Trader in seiner Laufbahn begleiten. Angst, oft als eine der tiefsten menschlichen Emotionen verstanden, kann im Trading-Kontext zu einer überwältigenden und lähmenden Kraft werden.

Sie erwächst aus der Konfrontation mit dem Unbekannten, der Angst vor Verlust und den inhärenten Unsicherheiten des Tradings.

Auf der Suche nach eindeutigen Antworten und festen Garantien ist, führt das Trading durch seine Ungewissheit zu Angst. Es testet unsere psychische Widerstandsfähigkeit und stellt uns vor die entscheidende Frage, ob wir bereit sind, die Unsicherheiten des Lebens nicht nur zu akzeptieren, sondern sie als integralen Bestandteil des Trading-Prozesses anzuerkennen.

Die ständige Konfrontation mit Angst macht das Trading zu einer echten Herausforderung. Gleichzeitig bietet sie jedoch auch die Chance für persönliches Wachstum und Entwicklung.

Die Auseinandersetzung mit diesen Emotionen lehrt uns nicht nur viel über die Märkte, sondern auch über uns selbst, unsere Grenzen, unsere Stärken und die Kunst, Unsicherheit als Wegweiser zu nutzen. Dieser Prozess der ständigen Selbstreflexion und -entwicklung ist es, der das Trading zu einer so einzigartigen und bereichernden Erfahrung macht.

Die Kraft positiver Emotionen: Warum Glück und Zufriedenheit im Trading essenziell sind.

Emotionen sind ein integraler Bestandteil unseres menschlichen Daseins. Sie sind tief in unserer menschlichen Natur verankert und prägen jeden Schritt, den wir auf diesem spannenden Pfad nehmen. Auch im Trading sind sie ein ständiger Begleiter und es ist ein Trugschluss zu glauben, wir könnten oder sollten ohne sie handeln.

Die positiven Emotionen, insbesondere Glück und Zufriedenheit, spielen eine zentrale Rolle auf unserer Trading-Reise. Wenn wir nach gründlicher Analyse und disziplinierter Befolgung unseres Regelwerks einen Trade abschließen, dann haben wir jeden Grund, stolz und zufrieden zu sein. 

Diese Momente der inneren Belohnung sind es, die uns antreiben, uns ständig zu verbessern und bestärken uns in dem, was wir tun. Es ist auch von Bedeutung, die Gelegenheit, durch Trading finanzielle Vorteile zu erzielen, wertzuschätzen. Diese Dankbarkeit und Anerkennung gibt uns eine positive Einstellung, die uns durch turbulente Zeiten navigiert und uns daran erinnert, warum wir uns überhaupt auf die Trading-Reise begeben haben.

Wie du FOMO im Trading überwindest

FOMO, oder „Fear of Missing Out“, ist die Angst, eine profitable Gelegenheit zu verpassen, besonders wenn man beobachtet, wie andere von einer Entscheidung profitieren, an der man selbst nicht beteiligt war. Diese Angst kann zu übereilten und unbedachten Handelsentscheidungen führen, die häufig kostspieliger sind als der entgangene Gewinn selbst.

Die Versuchung, auf den fahrenden Zug aufzuspringen, scheint groß, besonders wenn der Markt scheinbar nur eine Richtung kennt: nach oben. Doch eine solche Entscheidung erfordert eine sorgfältige Überlegung, fernab vom momentanen Marktlärm und der allgemeinen Euphorie.

Die innere Stimme, die uns vorwirft, Gewinne verpasst zu haben, weil wir nicht rechtzeitig eingestiegen sind, kennt wohl jeder Trader. Diese Stimme zu ignorieren, setzt Disziplin voraus und eine strategische Herangehensweise, die auf soliden Grundlagen basiert. Blindlings Trades einzugehen, ohne ein festgelegtes Regelwerk, ist fahrlässig.

Nehmen wir das Beispiel einer Aktie mit einem Einstiegspreis von 600 €, deren fairer Wert vielleicht bei 200 € liegt. Eine solche Entscheidung birgt enormes Risiko und widerspricht oft jeglicher Logik. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Treue zu deinem individuellen Regelwerk und logischem Handeln.

Blinder Aktionismus mag kurzfristig Befriedigung verschaffen, führt aber selten zu langfristigem Erfolg. Wenn du also das nächste Mal das Gefühl hast, eine Gelegenheit verpasst zu haben, lass dich nicht entmutigen. Der Markt ist voller Chancen. Es geht darum, die zu finden, die zu deiner Strategie passen und ebenso gute, wenn nicht bessere Gewinnmöglichkeiten bieten.

Live-Webinar am 28. März, 18:00 Uhr

Bevor wir heute zum Ende dieses Beitrags kommen, möchte ich noch auf mein Webinar am kommenden Donnerstag, 28.03. – 18:00 Uhr hinweisen. Als Abschluss dieser Challenge schließt sich ein neues Live-Webinar an, bei dem ich dir nochmal en détail zeige, wie das logische Trading mit der Trendfolge funktioniert.

Merke dir das Webinar gerne schon einmal in deinem Kalender vor. Ich freue mich, dich live zu sehen. Mehr Infos dazu bekommst du morgen im letzten Beitrag.

Deine heutige Aufgabe: Emotionen kontrollieren vs. ausschalten

Oft wird im Trading-Kreisen die These vertreten, dass Emotionen im Trading vollständig ausgeschaltet werden müssen. Doch die Wahrheit ist, dass dies schlichtweg unmöglich ist. Wir sind keine Maschinen, sondern Menschen, und als solche bringen wir eine Welt voller Gefühle in jede Handlung ein – so auch ins Trading. Die einzige realistische Option, die uns bleibt, ist daher, zu lernen, mit unseren Emotionen umzugehen, anstatt gegen sie zu kämpfen.

Deine Aufgabe für heute dreht sich genau darum: Finde deinen Pinguinfaktor.

Der Begriff des „Rumrutschfaktors„, geprägt von Michael Voigt, beschreibt jenen Geldbetrag, bei dessen Verlust Trader beginnen, unruhig auf ihrem Stuhl „herumzurutschen“. Ich bevorzuge den Begriff „Pinguinfaktor“, um diese Situation zu beschreiben.

Stell dir einen Pinguin vor, der außerhalb des Wassers auf einer Eisscholle steht. Seine Bewegungen sind etwas mühselig und unsicher – ähnlich einem Trader, der aus einem Gefühl des Aktionismus heraus und der Angst, zu viel zu verlieren, seinen Stop-Loss immer weiter ins Minus zieht, um dem Markt „mehr Luft zu geben“.

Im Wasser hingegen kann der Pinguin seine Stärken ausspielen und bewegt sich sicher und selbstbewusst. Diese Metapher steht sinnbildlich für den optimalen Einsatz des Stop-Loss in deinem Chart. Wo ist also dein Pinguinfaktor? Lässt du dich durch externe Einflüsse, wie den Markt, oder durch interne, wie deine eigene Nervosität, von deinem Setup abbringen?

Heute sollst du dich selbst beobachten und herausfinden, bei welchem Punkt du anfängst, „auf dem Eis herumzurutschen“. Dieses Bewusstsein ist der erste Schritt, um zu lernen, wie du deine Emotionen im Trading effektiv managen und den Pinguinfaktor zu deinem Vorteil nutzen kannst.

Wähle deinen Pinguinfaktor so, dass du vier, fünf oder sechs Trades verlieren kannst und danach immer noch bereit bist, den nächsten Trade einzugehen, sobald dein Regelwerk wieder erfüllt ist

Viel Spaß mit der heutigen Hausaufgabe. Wir sehen uns morgen für den letzten Tag unserer Challenge.

Bis morgen
Markus

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